SSV Brück – SG Saarmund 1:1 (1:1)

 – Unentschieden mit Dissonanzen –

Wie schon am vorigen Sonntag wurde auch dieser Sonntag ein wunderschöner sonniger Herbsttag mit leichtem Wind – für die erste Mannschaft der SG Saarmund ging es in den schönen Fläming zum Auswärtsspiel nach Brück.

Wenn man dort spielt, bleibt einem – unabhängig vom Ergebnis – der riesige Platz in Erinnerung.

Ich glaube es ist der größte Platz eines Teams der Kreisoberliga – um diesen zu beackern, dazu braucht man eine gute Kondition und eine unbändige Laufbereitschaft.

Leider wurde das Spiel nicht so schön wie der Herbsttag und wie das Spiel vorigen Sonntag zuhause.

Mit einem jungen Torhüter, Jerome, mußte die SG Saarmund einen ihrer wichtigsten Leute ersetzen und auch der Mannschaftskapitän, Florian Schulz, war nicht an Bord – ansonsten konnte Trainer Meinert auf sogut wie alle anderen Stammspieler zurückgreifen.

Es war schon immer schwer, gegen den SSV Brück überhaupt Punkte zu holen, jahrelang hat man hier auswärts verloren, dann kam vor vielen Jahren einmal ein Unentschieden und im vorigen Jahr  – am Ende eines auch nicht besonders guten Spiels ein glücklicher Sieg durch einen Fernschuß und einen Torwartfehler der Gastgeber zustande.

Mit diesem Vorzeichen hatte man sich eigentlich vorgenommen, heuer mit dem guten Schwung des Spiels aus der letzten Woche anzutreten und in Brück möglichst auch drei Punkte zu entführen.

Aus unerklärlicher Weise begann die SG jedoch zerfahren und mußte sich immer wieder in der Abwehr neu formieren.

Insbesondere hatte Trainer Meinert die Parole ausgegeben, erst ab der Mittellinie zu pressen, um am Ende noch genug Kraft zu haben, die Spieler hatten jedoch ihren eigenen Willen und schon in den ersten Minuten wurde ein Angriffspressing am Strafraum praktiziert, was so nicht vorgesehen war.

Wenn so ein Abweichen von der Linie Erfolg hat, sagt hinterher keiner was, aber es kam dadurch leider nicht zu einem Torerfolg, sondern immer wieder zu gefährlichen Kontern, da ja auch Mittelfeld und Abwehr sehr weit aufrücken mußten.

Immer wieder kam es deshalb zu gefährlichen Szenen im und vor dem Strafraum der Gäste, während die Gastgeber zunächst hinten sicher standen, zwar wegen des Angriffspressings aufpassen mußten, aber im Prinzip keine große Gefahr von den Gästen ausging.

Jerome als TW wurde zuvor auf die gefährliche Gradwanderung zwischen nicht zu weit vorne stehen, wegen der Fernschüsse – und der Tatsache, jederzeit bereit sein zu müssen, Bälle abzulaufen, hingewiesen.

Er machte das trotz weniger Erfahrung als der Stammtorhüter ausgezeichnet und konnte zunächst auf der rechten Seite einmal in einer 1:1-Situation und ein zweites Mal im Getümmel im Strafraum auch mit einem herrlichen Reflex, die Führung der Gastgeber verhindern.

In der 30. Minute dann half ihm auch dies nicht mehr, nachdem von rechts im Mittelfeld eine Flanke nicht verhindert wurde, der Rechtsaußen der Gastgeber frei war und in den Strafraum bis zur Grundlinie durchrannte, Jerome machte die kurze Ecke zu, aber der Stürmer spielte lässig in die Mitte, wo wieder einer frei war, der dann unbedrängt zum 1:0 für die Gastgeber einschieben konnte.

Zuvor schon gab es zwei bis drei brenzlige Szenen, einmal weil Gillmeister mit einem Fehlpaß eine Steilvorlage für die Gastgeber lieferte, bei dem dann auch noch in der Mitte über den Ball getreten wurde, einmal weil rechts der Stürmer frei durch war – alles eine Folge dessen, daß der Platz groß war und trotzdem zunächst Angriffspressing gespielt wurde.

Desweiteren stimmte die Harmonie in der Mannschaft nicht, erst wurde in der Mannschaft selbst gemeckert, dann wurde der Schiedsrichter belatschert  – bis dann durch energisches Einschreiten der Bank wenigstens der Schiedsrichter in Ruhe gelassen wurde.

Die Meckereien innerhalb der Mannschaft hörten jedoch nicht auf.

Durch die viele Unruhe in der Mannschaft stabilisierten sich die Gäste nur mühsam.

Allerdings glichen sie schon in der 38. Minute durch Roggenbuck aus.

Aber auch hier war vieles viel zu kompliziert, zunächst ein pomadiger Schuß von Fl. Grigull, dann ein straffer Schuß von J. Grigull, den der Torwart abprallen lassen mußte, sodaß dann Roggenbuck zur Stelle war und die Kugel endlich im Tor versenken konnte.

So ging man dann in die Halbzeit.

Trotz intensiver Aussprachen in der Mannschaft und einer Ansprache des Trainers an die Mannschaft ging es aber nach der Halbzeit ähnlich weiter.

Die Harmonie und das Zusammenspiel der einzelnen Mannschaftsteile ließen sehr zu wünschen übrig, sodaß schon wenige Minuten nach dem Seitenwechsel wieder ein Mittelstürmer alleine vor Jerome auftauchte, allerdings aus dieser zwingenden Torchance nur ein klägliches Schüßlein machte, was abgewehrt wurde und – mit viel Mühe – auch die zurückeilenden Abwehrspieler der Gäste ein weiteres Tor verhindern konnten.

Immer wieder wurde mit Unkonzentriertheiten der Spielaufbau kaputt gemacht und mit gegenseitigen Meckereien Luft vergeudet, die man auf dem großen Platz sicherlich zum Laufen gebraucht hätte.

Nachdem er schon einmal gelb gesehen hatte, wurde dann kurz vor Ende des Spiels noch ein Spieler der Gastgeber mit rot-gelb heruntergestellt, es gab zwar eine kurze übliche Diskussion, aber auch die Gastgeber sahen wohl ein, daß es irgendwie berechtigt war.

Allerdings konnten die Gäste auch daraus kein Kapital schlagen.

Die Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespannes hielten sich in Grenzen.

Es wurde keine Mannschaft eindeutig übervorteilt oder benachteiligt, und die SG Saarmund konnte von Glück sagen, daß – wohl bedingt durch den üblichen Generationenwechsel – im Sturm der Gastgeber sehr viele junge Spieler waren, die mit den vielen zwingenden Chancen die sie hatten, nichts anzufangen wußten.

Also konnte die SG letztendlich froh sein, mit einem Punkt am Ende des Spiels nach Hause zu fahren.

SG Saarmund: Muralt – Käpnick, P., Groch, Grigull, Fl. (56. Keiling, J.), Gillmeister

(73. Curio), Selinger (63. Schröder), Käpnick, T., Roggenbuck, Zimmermann, Keiling, R. (56. Striekert), Grigull, J.

Bank: Curio, Striekert, Keiling, J., Schröder;

Trainer: Meinert

KaRa/Me