– den Spitzenreiter entthront –

 

Am Sonntag empfing die SG Saarmund, nach drei Niederlagen in Folge, nun den Spitzenreiter der Kreisoberliga Havelland. Coach Feller mußte ein ambivalente Aufgabe bewältigen, einerseits ein positives Gefühl vermitteln, andererseits aber auch die Realität im Auge behalten, denn die Tabellenpositionen sind weit auseinander gewesen und die Mannschaft braucht einfach wieder Selbstvertrauen, um diesmal nicht erst in den letzten Spielen den Klassenerhalt zu sichern.

Es wurde ein kämpferisches Spiel, für Kreisoberligaverhältnisse auch ein sehr gutes. Die einzige schwache Leistung, das kann man schon vorweg nehmen, lieferte hier das Schiedsrichtergespann ab.

Die Gastgeber übernahmen gleich das Kommando auf dem Platz, sie hatten sich aufeinander eingeschworen, jeder für jeden zu kämpfen und in den ersten Minuten sah man nicht, wer Spitzenreiter der Liga ist und wer weit unten steht.

• immer wieder standen der Gästekeeper und sein Tor im Mittelpunkt der ersten halben Stunde

Leider mußte in der achten Minute schon Grabowski ausgewechselt werden, Schmandke kam für ihn und so war gleich einmal die Ersatzbank der Gastgeber dezimiert.

Die erste Viertelstunde verstrich und aus heiterem Himmel legte Limberger einen Schuß, kurz hinter der Mittellinie auf das gegnerische Tor vor, der genau im dortigen oberen Eck landete – völlig überraschend führten somit die Gastgeber 1:0.

Leider hielt die Führung keine zehn Minuten, denn auf der rechten Seite setzte sich der Außenstürmer durch, Zimmermannließ ihn laufen, rannte durch bis zur Grundlinie, flankte in die Mitte, dort rückte die Nummer 10 der Gäste nach, völlig ungedeckt konnte er dann zum 1:1 vollenden.

Die Gastgeber ließen sich allerdings nicht beirren und verfolgten hier kämpferisch – offensives Spiel weiter, in der 33 Minute, also wiederum kaum zehn Minuten später, köpft Gillmeister einen Freistoß wuchtig in die Mitte, vom eigenen Strafraum weg, Schmandke nimmt den Ball auf, sprintet mit ihm über das gesamte Feld, setzte sich auf halblinks auch gegen den letzten Verteidiger durch und schiebt dann zum 2:1 ein.

Eine Minute später, fast die gleich Situation:Dresler setzte sich auf halblinks durch, schiebt ein – dachten wir alle – der Ball sprang gegen den Pfosten, kam nochmal raus, ein Nachschuß wurde auf der Linie vom Verteidiger weggeköpft, sodaß es bei dem Ergebnis blieb.

Gegen Ende der ersten Halbzeit kamen dann die Gäste stärker vor das Tor der Gastgeber, mehrfach mußte Moser sich auszeichnen und auch die Verteidiger haben alle Hände voll zu tun. Die kleine Druckphase der Gäste wurde dann nur durch die Pause unterbrochen.

 

In der zweiten Halbzeit dann wieder einmal die Schwäche aller Saarmunder Mannschaften: Die ersten zehn Minuten, sind waren das Problem schlechthin bei der SG.

Ein zwar unberechtigter Freistoß, bis heute weiß man nicht, was der Schiedsrichter da gesehen hat, führte zu dem 2:2 Ausgleich der Gäste, wobei man auch ehrlich sagen muß, daß der Ball nicht konsequent verteidigt wurde und es so zum Ergebnisendstand kam.

Beide Mannschaften lieferten sich danach einen offenen Schlagabtausch, beide Torleute mußten Schwerstarbeit leisten und man hätte zu diesem Zeitpunkt keinen Tipp darauf abgeben können, wer als Sieger vom Platz gehen würde.

Der Schiedsrichter griff mehrfach nicht ein, wenn er eingriff, dann – so letztendlich der Eindruck – zugunsten der Gäste und rettete ihnen das Unentschieden.

Ca. zehn Minuten vor Schluß hatte dann Schmandke die Chance zum Sieg, er setzte sich gegen den letzten Verteidiger durch, überköpft den Torwart, der ihn dabei fault, der Schiedsrichter läßt weiter spielen, was soweit erst einmal richtig war, denn man soll ja den Vorteil abwarten, aber ein zurückgeeilter Dallgower kratzt in der letzten Sekunde den Ball noch von der Linie.

Dann muß ein Pfiff erfolgen, dann muß es Strafstoß geben!

Da half alles Protestieren der Bank nichts, es folgten noch mehrere seltsame Entscheidungen, zum Beispiel setzte sich einmal links der aufgerückte Kühn durch, ein Verteidiger der Dallgower schmeißt sich in die Reingabe und es muß eindeutig Ecke geben.

Der Schiedsrichter pfeift aber Abstoß. Erst wütende Proteste der Bank der Gastgeber veranlassen ihn, endlich einmal zu seinem Assistenten zu schauen, der die Ecke auch angezeigt hat.

Diese eine Entscheidung revidierte der Schiedsrichter, es gab dann eine Ecke, die leider nichts einbrachte, aber bei mehreren anderen Entscheidungen war er uneinsichtig.

Beide Mannschaften lieferten den spärlich erschienen Zuschauern (bei einem Spiel gegen den Spitzenreiter der Kreisoberliga hätte dann doch etwas mehr Zuschauer erwartet) ein klasse Spiel, nur das Schiedsrichtergespann hat mitnichten die Anforderungen der Kreisoberliga erfüllt. So blieb es dann letztendlich beim 2:2.

Vor dem Spiel wäre man auf Saarmunder Seite bestimmt damit zufrieden gewesen, nach Abpfiff blieb allerdings ein bitterer Beigeschmack, denn man hätte das Spiel durchaus gewinnen können.

 

SG Saarmund:

Moser – Städter – Curio, Gillmeister – Kühn –Dresler (88. Richter) -Bührle –

Grabowski (8. Schmandke) –Popa – Zimmermann –Limberger (75. Schröder);

Bank: Schröder, Schmandke, Richter

Trainer: Chr. Feller

KaRa