SG Saarmund geht mit der Zeit: High-Tech-Wanderung durch heimische Wälder

Sollten in Saarmund und Umgebung in den kommenden Tagen und Wochen Personen auffällig werden, die beim Gehen gebannt auf das Display ihres Handys starren und ansonsten auf keinerlei Reize Ihrer Umwelt mehr reagieren, bitte mit Nachsicht behandeln und erst eingreifen, wenn sie sich infolge ihrer vermeintlichen geistigen „Entrückung“ selbst in Gefahr begeben. Keine Bange, krank sind sie nicht, man muss aber wohl doch davon ausgehen, dass sie mit ziemlicher Sicherheit von einem Virus befallen sind, der etwas mit Satelliten zu tun hat. Ja, richtig: Mit SATELLITEN!

Traditionsgemäß stellt die „Frühjahrswanderung“ im Monat Februar alljährlich das zweite Event im Volkssport-Kalender der SG Saarmund dar und, weil diese Veranstaltung bekanntlich mit einem Lagerfeuer, garniert mit Grillwurst und Glühwein, ausklingt, ist die Anzahl der Teilnehmer, inzwischen auch schon traditionell, regelmäßig deutlich höher als bei den Aktivitäten anderer Monate. Aber: In diesem Jahr ging es zumindest nicht ausschließlich um die sprichwörtliche „Wurst“. Nein, die unverkennbare Neugier der immerhin mehr als zwanzig Volkssportler, die sich am frühen Nachmittag des 21. Februar 2016 trotz eines leichten Dauerregens am angesagten Treffpunkt, dem Sportlerheim der SG Saarmund, einfanden, galt offensichtlich gleichermaßen der angekündigten „GPS-Wanderung“.

Ja, damit war tatsächlich die satellitengestützte Orientierung eines ganz normalen Durchschnitts-Wanderers mittels „Global Positioning System“, zu Deutsch: Globales Positionsbestimmungssystem, in den unendlichen Weiten der Gemarkung Saarmund gemeint. Offenbar tragen die nun auch in unserem Ort zunehmend zur Verfügung stehenden größeren Datenvolumina der mobilen und festen Internetverbindungen erste Früchte und die Initiatoren dieses Events werden mit Stolz registriert haben, dass selbst die Bürgermeisterin der Gemeinde Nuthetal ihr Interesse durch Teilnahme bekundete.

Es ist also nicht übertrieben, von einer gewissen Erwartungshaltung zu sprechen, die, das will ich gleich vorweg nehmen, in keiner Weise enttäuscht wurde. Dies ist neben den Organisatoren der SG Saarmund in erster Linie dem Sportfreund Martin Beeskow zu verdanken, der in einem kurzweiligen, einführenden Vortrag fachlich fundiert und trotzdem allgemein verständlich darlegte, was dieses „GPS“ eigentlich ist, wozu es dient, und wie es technikinteressierte Wanderfreunde sinnvoll für sich nutzen können. Unter seiner Anleitung wurde auf den mitgebrachten „mobilen Geräten“ die dafür notwendige Software installiert, um von der grauen Theorie zügig zur praktischen Anwendung schreiten zu können und natürlich hatte Sportfreund Beeskow „da ‚mal was vorbereitet!“ Allerdings war es äußerst beeindruckend zu erfahren, dass diese „Vorbereitung“ sich auf ein Gemeinschaftswerk vieler fleißigen Helfer stützen konnte, die an der Planung und Gestaltung des Saarmunder Natur-Aktiv-Pfades beteiligt waren.

Aufmerksamen Nuthetalern dürften nicht die im gesamten Gemeindegebiet aufgestellten, bunt bemalten Wegweiser mit allerlei liebevoll aus Holz gefertigtem „Getier“ entgangen sein, welche Teil dieses Natur-Aktiv- und Kinder-Kunst-Wanderweges sind. Gleiches gilt für die rund um den „Fliegerberg“ im Geäst höher Bäume angebrachten gar nicht so leicht zu entdeckenden „Holz-Flattermänner“, also lustig bunt bemalte Vögel. Was aber haben diese nun mit GPS zu tun? Zuerst einmal ist natürlich jeder Piepmatz ein Unikat, entstanden im Rahmen eines geförderten Gemeinschaftsprojekts des Freizeitbereichs der Grundschule Saarmund, der Saarmunder Jugendfeuerwehr und des Mehrgenerationenhauses Nuthetal e.V. Da gibt’s schlicht nur einen Kommentar: Toll! Aber darüber hinaus ist ja auch jeder Vogel ein POI; ein so genannter „Point Of Interest“, ein Wanderrouten-Punkt des Kinder-Kunst-Wanderweges, dem seine GPS-Koordinaten zugeordnet wurden, so dass man ihn finden kann, wenn man die exakten Koordinaten  kennt und mit einem GPS-fähigen Handy umgehen kann. Genau dieses war erklärtes Ziel dieses Nachmittags und so begaben wir uns dann gemeinsam auf die Vogelsuche, die auf dem Gipfel des Fliegerberges, genauer gesagt, bei: N 52°18.927′ – E 13°05.887‘ endete. Schaut doch einfach selbst nach, welchen Vogel man dort findet!

Ich denke schon, dass dies durchaus ein gewisses Suchtpotenzial in sich birgt. Deshalb sollte die eingangs genannte Bitte auch unbedingt beherzigt werden! Und sonst so? Natürlich! Wieder zurück im Sportlerheim gab’s endlich die angekündigte Grillwurst…und Glühwein…und Lagerfeuer und Kaffee und Kuchen.

Herzlichen Dank allen, die mitgeholfen haben und allen, die gekommen sind. Macht weiter so!

Ach, ja! Am 22. März 2016 kegeln wir in Michendorf. Treffpunkt: 14.00 Uhr „Am Markt“ in Saarmund. Mit dem Fahrrad!

 

Bis dann

Hartmut Rabenalt

Saarmund