Gäste gewinnen knapp, aber verdient: Die Partie auf dem tiefen Platz des SV Linthe begann mit einem nervösen Abtasten beider Seiten, bei der man zunächst die Meinung hatte, daß einige Spieler der SG Saarmund noch nicht voll in die Zweikämpfe gehen.
Allerdings gab es schon in der 3. Minute einen Silberstreifen am Horizont, indem zwei Ecken hintereinander für die SG Saarmund gegeben werden mußten, also ein gewisser Angriffsdruck entfaltet wurde (Fotos).
Das war es dann auch erst einmal, die Platzherren übernahmen, insbesondere durch ein schnell überspieltes kämpferisches Mittelfeld, dann das Kommando – in der 6. Minute tauchte deren Nr. 11 alleine vor unserem TW auf, der zögert, gehandicapt durch eine Weisheitszahn-OP, beim Herauslaufen und rettet dann mit der rechten Hand in einem Reflex.
Eine Minute später dann eine ähnliche Situation: Er zögert wieder mit dem Herauslaufen, der Ball bleibt an den Hacken seiner Füße hängen, kommt aber durch, geht aufs Tor, wo ein Abwehrspieler der SG dann noch vor Überschreiten der Linie den Ball zur Ecke herausschlägt.
In der 16. Min. dann der erste leichtere Schuß aufs Tor – der TW der Gastgeber hatte bei Axels jedoch keine Probleme.
Sodann sah man eine gute Kombination der SG, die über Eddi auf der linken Seite lief, der einen langen Paß auf die rechten Seite zu Leon schlägt, doch anstatt selbst zu schießen, verdribbelt der sich und wird den Ball los, da ist die Situation aber noch nicht ganz geklärt, den Philipp Rohrbach bekommt den Ball, der Schuß wird aber abgefälscht, geht über das Tor und es kommt zur nächsten Ecke der SG.
Den Kopfball bekommt wieder Philipp, jedoch köpft er genau in die Arme des Keepers, sodaß das Spiel weiter torlos bleibt.
In der 24. Min. dann ein gut geschossener Freistoß aus ca. 20m ungefähr von halb rechts auf unser Tor, den unser Keeper mit dem Fuß klärt, jedenfalls sieht das so auf dem Foto aus, ich habe einfach mal mit dem Apparat draufgehalten.
In der 25. Min. dann im Rahmen dieser kleinen Offensive der Gastgeber ein Lattenschuß, nachdem die SG es wieder hinten, anstatt einfach herauszuspielen, kompliziert gemacht hat, den Ball dann also ohne Not verlor – Keeper lag gut in der Luft, aber nach eigenem Bekunden kam er nicht mehr ran und der Ball knallte gegen die Latte, blieb im Spiel, aber die Gastgeber konnten auch daraus kein Tor machen.
In der 30. Min. dann mehr mittig ein ebenso gefährlicher Freistoß, den allerdings Konni, der hinter der Mauer stand, abfängt und zu einem Konter bringt, der allerdings für die SG nichts einbringt.
In der 35. Min. erhielt Pepe, der auf der rechten Seite vor Konni spielte, teilweise auch hinten aushilft, und ein sehr sehr solides Spiel machte, dann nach vorherigen Meckereien wegen eines Fouls, daß wohl keins war, die gelbe Karte.
Torlos geht man zur Halbzeit in die Kabinen.
In der 48. Min. – ich schrieb mir allerdings die 49. Min. auf – dann das 1:0 für die Gäste, als nach einem straffen Schuß Freund und Feind darüber lamentierten, ob der Abwehrspieler der Linther den Ball mit der Hand abwehrte oder nicht (Auflösung des Rätsels: Es war keine Hand, ich habe das genau gesehen, der Linther Abwehrspieler bekam den Ball genau ins Gesicht, hat das Gesicht zwar noch seitwärts weggewewandt, und den Ball gegen die rechte Wange bekommen, von der der Ball dann abprallte), nach rechts gespielt wurde, besser gesagt zu Axel kam, der durch die vielbeinige Abwehr und auch durch die Beine der SG-Spieler, die zwischendurch wuselten, straff ins lange Eck schoß – dem Torhüter der Linther muß man zugute halten, daß er den Ball gar nicht oder viel zu spät sehen konnte. Ein straffer flacher Schuß ins linke Eck brachte die Führung für die Gäste!
In der 55. Minute dann ein Freistoß der SG, die der TW der Linther in großer Manier parierte – es begann die Zeit der kleinen Niedlichkeiten, denn in der 57. Min. gab es aus fast der gleichen Position spiegelbildlich auf der anderen Seite dann einen Freistoß der Linther, der allerdings genau in die Arme unseres TW gespielt wurde – ich habe von beiden Freistößen jeweils ein Foto geschossen.
In der 62. Min. dann erneuter Freistoß für die Gastgeber, durch deren 13er gut geschossen – nach Aussage der Spieler und des Keepers stand die Mauer gut – eine Mauer hat aber nur dann einen Sinn, wenn sie beim Schuß auch stehen bleibt und nicht irgend jemand das Bein wegnimmt, sich umdreht oder abduckt.
Da dies der Fall war, ging der Schuß ins lange Eck und ließ unserem Keeper keine Chance – 1:1.
In der 63. Min. dann der Freistoß vom gleichen Schützen noch einmal, diesmal von halb links geschossen, aber knapp am Tor vorbei.
In der 76. Min. fangen die Saarmunder dann einen Angriff der Linther vor dem eigenen Strafraum ab, ich glaube es war Micha, der einen langen Ball zu Eddi spielt, auf Links, und Eddi muß alleine los und schießt ins lange Eck zum 2:1.
In der 80. Min. dann eine Schlamperei in der Saarmunder Abwehr, der 6-er der Linther kommt völlig frei, so aus ca. 16-17m, zum Schuß, aber schießt nicht plaziert, sondern genau in Keepers Arme.
Die Linther drückten dann natürlich etwas mehr, aber hinten stand die Abwehr sicher und es wurden weiterhin Konter durch die SG gefahren, auch hielt man sich dann öfter bei dem Mittelfeldzweikämpfen gut, sodaß es auch immer wieder gefährliche Situationen vor dem Linther Tor gab, allerdings ist die Chancenverwertung nun nicht besonders gewesen, sodaß es dabei blieb wie es war.
In der 89. Min. wurde dann Philip Rohrbach durch Rausch ersetzt – genauso zögerlich wie Rausch sich von 14 Tagen in Schlalach einwechselte, so übereifrig wechselte er sich nunmehr ein und erhielt dann auch noch vom Schiedsrichter die gelbe Karte – aber, das war ja die Hauptsache an der Aktion, es brachte Zeit und die Uhr lief weiter für die Saarmunder.
In der Nachspielzeit, nämlich in der 91. Min., gab es noch eine gelbe Karte für einen der Linther Spieler, weil er völlig sinnlos an der Eckfahne einen Saarmunder umgehauen hatte, der folgende Freistoß wurde kurz ausgeführt, Eddi dribbelte in den Strafraum, Rausch sperrte den Raum frei damit er schießen kann, er mußte nur noch am letzten Mann vorbei, der noch vor ihm war, dann ist der „Schußkanal“ frei, aber der legt ihn – der Elfmeter-Pfiff blieb allerdings aus. Hinterher meinte der Schiedsrichter zu Eddi: „Du hast zu viel daraus gemacht!“
Ein klares Foul, was hätte durch einen Elfmeter geahndet werden müssen, führte dann also zu keinen Konsequenzen und es blieb beim Endstand von 1:2 für die wirklich gut spielenden Saarmunder.
Im Gegensatz zu vorigen Spielen muß man konstatieren, daß die Abwehr sehr sicher stand, Micha im Zentrum, der diesmal von Anfang an auch sicher spielte – bestimmt angespornt davon, daß seine Freundin zuschaute und ihm zusätzliche Sicherheit verlieh, hinten wurde jedenfalls nicht so wie noch in Schlalach herumgeeiert, sondern es wurde klar herausgespielt, viele Pässe von Micha erinnerten an das englische kick & rush – führten aber zum Erfolg, zu einer schnellen Überbrückung des Mittelfeldes – in der zweiten Halbzeit steigerten sich dann auch die Mittelfeldspieler, insbesondere Matze und Leon gingen konsequenter in die Zweikämpfe und brachten immer wieder die Stürmer ins Spiel und – vor allen Dingen – konzentrierte man sich auch in den sonst kritischen Minuten nach dem Wechsel und spielte hochkonzentriert gleich von Anfang an aus der Kabine kommend weiter, sodaß man, im Gegensatz zu früheren Spielen, in der unmittelbaren Phase nach der Halbzeitpause mit einem Tor vorlegen konnte, was die notwendige Sicherheit dann für den Rest des Spieles gab.
SG Saarmund: Schulz – Lützner, Talke, Seyfert, Richter, Bührle, Dresler, Brüggemann, Häßner, Curio, Rohrbach (89. Rausch);
Bank: K. Rausch